Interview mit Lena Hanzel

In meiner ersten Podcast Folge spreche ich mit Lena Hanzel: Lena erzählt, wie sich ihre Selbstständigkeit als Kommunikationsdesignerin und Gründerin des Handmade-Labels „room for emptiness“ in den letzten Jahren entwickelt hat und wie wichtig es ist, sich zu trauen, Anfängerin auf einem Gebiet zu sein und dazu auch zu stehen.  Es geht darum, den Mut zu haben, ein neues kreatives Projekt zu starten, auch wenn man sich eigentlich noch nicht bereit fühlt…

 
Foto: Katja Scherle

Foto: Katja Scherle

 

Warum ist das Starten eines neuen kreativen Projekts oft so schwer?


...und das, obwohl es etwas ist, von dem wir schon lange träumen?

...und das, obwohl wir die Sehnsucht spüren, etwas zu machen, auszuprobieren und zu erreichen?

… und das, obwohl wir immer wieder neidisch und bewundernd auf Menschen blicken, die das, was wir uns wünschen, schon geschafft haben?
 

Vielleicht ist es so schwer, weil es bedeuten würde, dass wir uns mit dem Start dieses Projekts (ein Buch schreiben, ein Unternehmen gründen, ein neues Berufsfeld erkunden) plötzlich außerhalb unserer Komfortzone befinden und ein Risiko eingehen. Es könnten Kritik und Ablehnung auf uns zukommen und das macht uns Angst. Die Frage: „Was werden die anderen von mir denken?“  setzt sich unangenehm in unserem Kopf fest.

Vielleicht ist es so schwer, weil wir plötzlich wieder Anfängerin auf einem Gebiet wären, und das fast zwangsläufig mit einer Menge Unsicherheit und Zweifel verbunden ist. Vielleicht erlauben wir uns das Anfänger-Sein aber gar nicht mehr? Vielleicht werden unsere Ansprüche an uns selbst selbst mit jedem Lebensjahr etwas höher? Je mehr Erfahrung wir auf anderen Gebieten gesammelt haben und je souveräner wir uns dort fühlen, desto weniger erlauben wir uns möglicherweise in einem neuen Projekt wieder Anfänger zu sein und Fehler zu machen?

Vielleicht wird es auch umso schwerer, je wichtiger uns dieses kreative Projekt ist, von dem wir schon so lange träumen? Je wichtiger uns etwas ist, umso höher scheint uns das Risiko zu sein, dass wir eingehen würden, wenn wir es tatsächlich in die Realität umsetzen und die Angst vorm Scheitern wächst enorm. In unserer Phantasie ist das Projekt sicher aufgehoben, sobald wir es in die Realität übertragen wird es aber unweigerlich stellenweise beschwerlich, unsicher und unperfekt!

Daher ist der Titel unseres Interviews auch ein Vorschlag für ein neue Herangehensweise: START BEFORE YOU ARE READY!

 
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Das Podcast-Interview kannst du dir auch auf Apple Podcasts oder auf Spotify anhören!

 
 
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Wenn du ehrlich mit dir selbst bist und weißt, dass du eine Sache, die dir wirklich am Herzen liegt nur vor dir herschiebst, weil du Angst davor hast, es nicht von Anfang an so perfekt zu machen, wie du es dir wünschst und wie andere es in deinen Augen machen, dann starte trotzdem! Mach es so gut, wie du es jetzt gerade machen kannst und erlaube dir auf diesem Gebiet mal wieder Anfängerin zu sein. Messe dich an dir selbst und “don’t compare your beginnings with someone elses middle!”

Bereite dich vor, aber warte nicht auf das Gefühl, dass du perfekt vorbereitet bist. Überlege, was gut genug ist für dich, im Moment, um dich an den Start zu wagen! Was brauchst du wirklich an Vorbereitung und an Info und Unterstützung vorab? Und wann ist der Moment, an dem du ein neues Projekt nur aus Angst weiter vor dir her schiebst?

Ok, es ist Zeit für ein paar Tipps:

  • Überlege, wie du das Projekt in einzelne kleine Schritte aufteilen kannst und was der allererste Schritt sein könnte, der dir noch keine Angst macht.

    Mir hilft es z.B., wenn ich einen neuen Blog-Artikel schreibe, indem ich einfach aus meiner Themensammlung eines aussuche und dann eine halbe Stunde lang in Stichpunkten dazu Ideen sammle. Mehr nicht! Ich muss noch nichts formulieren, mache mir keine Gedanken um den Einstieg, die Gliederung, etc. Stichpunkte sammeln ist für mich einfach und eine halbe Stunde schaffe ich immer, auch wenn ich das Gefühl habe, dass nicht so viel Zeit da ist. Dann ist der Anfang geschafft und die Angst vorm leeren Blatt ist einfach und schmerzlos überwunden! Was könnte dein erster Schritt in deinem kreativen Projekt sein?

  • Eine etwas andere Herangehensweise, um ein neues Projekt zu starten, kann auch sein, mit einem ganz großen Schritt zu starten und dir ein ganzes Wochenende nur dafür zu reservieren:

    Nimm dir 2 Tage Zeit und arbeite konzentriert nur an diesem Projekt. Wenn das zu Hause nicht gut funktioniert, weil dort so viel Ablenkung herrscht, mach einen Arbeits-Wochenendausflug und arbeite an einem ganz anderen Ort in Ruhe und schöner Umgebung! So kommt das Projekt in Gang und du machst einen großen Schritt in kurzer Zeit, das ist extrem motivierend! Weitermachen kannst du dann mit dieser Idee:

  • Mach eine neue Gewohnheit aus der Arbeit an dem Projekt!

    Manchmal ist es einfacher kontinuierlich jeden Tag ein bisschen an einer Sache zu arbeiten, als als nur ab und zu eine große Menge erledigen zu wollen. Dann schiebt man es wieder vor sich her und wartet auf den Tag, an dem ausreichend Zeit und zufällig auch noch die Motivation und Inspiration vorhanden ist. Dieser Zeitblock taucht aber nur selten wie von Zauberhand auf und so schiebt und schiebt man das Projekt vor sich her, der Druck steigt und das schlechte Gewissen auch…
    Wenn du die Arbeit an einem Projekt zu einer täglichen Gewohnheit machst, verschiebt sich dein Fokus automatisch etwas von der Qualität des Endprodukts hin zum regelmäßigen Tun selbst. Erfolg ist dann nicht mehr ausschließlich die Perfektion des Endprodukts, sondern Erfolg bedeutet dann vor allem, kontinuierlich daran zu arbeiten!
    Überleg mal, wann und wie du am besten 30 Minuten du täglich für das Projekt reservieren kannst. Vielleicht direkt am morgens als erstes, weil es damit für dich auch wichtig wird? Probier das einfach mal für eine Woche aus und schau, wie sich das anfühlt!  

  • Hilft es dir, wenn du auch bei deinen eigenen Projekten externe Deadlines hast und jemand anderes einfach regelmäßig nachfragt, wie es läuft und was du schon geschafft hast?

    Diese Taktik funktioniert nicht für jeden gleich gut, aber überleg mal, wie es dir bisher mit anderen Projekten ging: Bist du besser, wenn du äußere Deadlines hast, die du einhalten musst? Dann such dir eine Person, die das für dich übernehmen kann und dir dabei hilft deine eigenen Erwartungen zu erfüllen!  

  • Frage dich, welches eine kreative Projekt du starten möchtest!

    Fange damit an, die Aufgabe in kleine Schritte zu teilen und überleg mal: Was ist der erste winzig kleine Schritt, den du heute direkt tun kannst?

...einen Ordner auf dem Computer anlegen und benennen?
...ein Notizbuch kaufen?
...in zehn Minuten eine erste Mindmap anlegen?
...mit einem Freund/ einer Freundin darüber sprechen?

Egal wie klein der erste Schritt auch ist und wie sehr sich das wie “mogeln” anfühlt, mache ihn einfach direkt!

…und falls das Projekt, von dem du schon lange träumst, dein eigenes kreatives Business ist, dann besuche Lenas und meine Seite zu unserem Coaching- und Branding Programm für Gründerinnen: Happy Go Business!

Let's start, before we feel ready!

 
 

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